Bericht zur 32. Hessenregatta 2025
Anreise – Samstag, den 24.5.2025
Am heutigen Samstag haben sich die Teilnehmer der Hessenregatta auf den Weg nach Fehmarn gemacht und sind mit ihren Yachten dort eingetroffen. Bei durchwachsenem Wetter, aber guter Stimmung an Bord, wurden die Boote für den morgigen Start vorbereitet.
Ursprünglich war der Start für Sonntagmorgen um 09:00 Uhr geplant, dieser wurde jedoch wegen gutem Wind auf 10:00 Uhr verschoben. Der erste Renntag soll die Flotte von Fehmarn aus über die Ostsee nach Gedser in Dänemark führen.
Die Wettervorhersage von Meteorologe Meno Schrader kündigt anspruchsvolle Bedingungen an: Ein südlicher Wind mit 5 bis 6 Beaufort, im Tagesverlauf zunehmend und auf Südwest drehend, wird die Crews fordern. Zusätzlich ist mit Regen zu rechnen, was die Etappe besonders herausfordernd machen wird.
1. Regattatag Sonntag, den 25.5.2025
Der Sonntag begann dann jedoch mit einer wetterbedingten Absage der ersten Wettfahrt nach Gedser. Der Wettfahrtleiter entschied sich aus Sicherheitsgründen dazu, den Start auszusetzen. Ausschlaggebend waren die vorhergesagten Wetterbedingungen mit Starkwind, Böen bis zu 30 Knoten und einer Wellenhöhe von bis zu 1,50 Metern. Insbesondere unter Rücksichtnahme auf die kleineren Boote – die kleinste teilnehmende Yacht misst nur 28 Fuß – wurde diese Entscheidung getroffen.
Regenschauer und später einsetzender starker Regen prägten das Tagesgeschehen. In den Regenpausen vertrieben sich die Crews die Zeit mit Spaziergängen, gegenseitigen Besuchen, Hallenbad und weiteren Landaktivitäten. Ein paar wenige Crews fuhren für einen kurzen Schlag raus auf die windige Ostsee.
Die Wettfahrtleitung beriet unterdessen über eine alternative Regattabahn für Montag. Gegen Mittag wurde eine Streckenänderung von Fehmarn nach Warnemünde als neue Option favorisiert, um den gegebenen Wetterverhältnissen in den kommenden Tagen besser zu begegnen, woraufhin sich das Zielschiff von Gedser bei Wind und Welle gegenan nach Warnemünde machte
Den Abend verbrachten die Teilnehmer mit einem gemeinsamen Grillen – nun in Burgtiefe, statt wie ursprünglich geplant in Gedser.
2. Regattatag Montag, den 26.5.2025
Der zweite Renntag der Hessenregatta präsentierte sich zunächst von seiner besten Seite: Herrlicher Sonnenschein und ideale Segelbedingungen mit 14 bis 17 Knoten Wind aus Südwest sorgten für optimale Voraussetzungen für spannende Wettfahrten.
Das Startschiff lag pünktlich auf Position, und Wettfahrtleiter Klaus Lachmann zeigte sich mit dem Ablauf sichtlich zufrieden. Die Starts verliefen wie aus dem Bilderbuch – ein perfekter Auftakt für den Segeltag. Kurz nach dem Start sorgten zahlreiche bunte Leichtwindsegel für ein eindrucksvolles Bild auf dem Wasser. Ab Tonne 4, auf dem Lübeck–Gedser-Weg, bargen viele Crews ihre Spinnaker und Gennaker, da um ca 30 Grad angeluvt werden musste.
Am Nachmittag drehte der Wind vor Warnemünde und einige Boote setzten erneut ihre Spinnaker, um die veränderten Bedingungen optimal zu nutzen. Doch die aufziehende Wetterfront kündigte eine drastische Wendung an: Starkwindböen mit bis zu 30 Knoten fegten über das Regattafeld. Für die Segler bedeutete das eine enorme Herausforderung. Es kam zu zahlreichen Sonnenschüssen und einige Segel hielten den Bedingungen nicht stand – zerrissene Tücher und Schäden an Booten waren die Folge.
Trotz der heftigen Böen und der anspruchsvollen Bedingungen blieb das Wichtigste jedoch erhalten: Kein Segler kam zu Schaden.
3. Regattatag Dienstag, den 27.5.2025
Die dritte Wettfahrt der Hessenregatta führte die teilnehmenden Yachten über ein rund 30 Seemeilen langes Dreieck vor Warnemünde. Bei bewölktem Himmel und anfangs 20 Knoten Wind aus Südwest starteten die Crews in ein anspruchsvolles Rennen. Auf der Strecke von der Tonne Reede 2 zur Tonne 4 des Lübeck Gedser Weges frischte der Wind weiter auf und erreichte in Böen über 30 Knoten.
Die rauen Bedingungen forderten Mensch und Material: Zahlreiche Sonnenschüsse zeugten von den Starkwindverhältnissen. Dennoch bewiesen die Crews großes seemännisches Können. Besonders erfreulich: Es gab keine nennenswerten Schäden an den Booten – mit einer Ausnahme. Ein Boot erlitt zu Beginn der Wettfahrt einen Ruderschaden und die Crew musste die Wettfahrt abbrechen. Das Startschiff begleitete das Boot sicher zurück in den Hafen.
Für Spannung sorgten zahlreiche packende Zieleinläufe. Mehrere Yachten lieferten sich Kopf-an-Kopf-Duelle bis zur Ziellinie, den Molenköpfen von Warnemünde, was für große Begeisterung bei den Beobachtern sorgte.
Regattaleiter Klaus Lachmann zeigte sich sehr zufrieden mit dem Verlauf der Wettfahrt und lobte insbesondere das professionelle Verhalten der teilnehmenden Crews sowie das engagierte Orga-Team unter diesen erschwerten Bedingungen.
4. Regattatag Mittwoch, den 28.5.2025
Der Tag begann mit Flaute und Regen. Die Wetterberichte am Vortag waren unschlüssig und wie sich heute herausstellte auch unzuverlässig, was zu einer Startverschiebung führte. Die Flotte folgte dem Startschiff unter Motor Richtung Tonne 3 auf dem Lübeck-Gedser-Weg. Dort wurde bei einsetzendem Wind um 12:30 eine neue Startlinie gelegt.
Um 13:15 Uhr fiel der Startschuss – zum ersten Mal in der Geschichte der Hessenregatta starteten alle Boote gleichzeitig. Ein eindrucksvolles Bild und eine besondere Herausforderung für alle Beteiligten.
Der Wind blies zunächst mit etwa 12 Knoten, zunehmend bis knapp 20 Knoten. Der Wind drehte zunächst rück, später wieder recht.
Das Ziel lag vor Fehmarn und wurde zum Schluss nur mit einer Kreuz erreicht. Allerdings war die tatsächliche Position des Zielschiffs abweichend von der am Vortag bekannt gemachten Position, was leider nicht klar genug kommuniziert wurde, sodass einige Crews bereits höher gekreuzt waren, bevor sie das Zielschiff ausfindig machten und abfallen mussten oder gar ganz verfehlten. Beim Skippermeeting am Abend kam es deshalb zu Diskussionen.
Trotzdem zeigten sich die Teilnehmer insgesamt zufrieden mit dem Regattatag.
5. Regattatag & Abschlussveranstaltung Donnerstag, den 29.5.2025
Am letzten Regattatag hieß es früh aufstehen: Der Start zur 5. Wettfahrt der 32. Hessenregatta erfolgte bereits um 8 Uhr – der Wind ließ am Vormittag beste Bedingungen erwarten, sodass die Boote rechtzeitig auf die Bahn geschickt wurden, um der am Nachmittag drohende Flaute zuvor zu kommen. Die Seglerinnen und Segler wurden nicht enttäuscht: Bei strahlendem Sonnenschein und Wind aus Nordwest mit 12 bis 18 Knoten gelang ein sauberer Start vor dem Südstrand Fehmarn.
Der Kurs führte zunächst in südliche Richtung zur Bahnmarke „Schwarzer Grund“. Einige Crews setzten auf Leichtwindsegel, andere verzichteten bewusst darauf – beides erwies sich als praktikabel bei den wechselnden Bedingungen. An der Bahnmarke wurde gehalst, und es folgte ein sportlicher Amwindkurs zurück zum Ziel am Südstrand. Eine Wettfahrt, die für viele der krönende Abschluss einer spannenden Regattawoche war.
Am Nachmittag füllten sich die Häfen von Burgstaaken und Burgtiefe, bevor sich alle am Abend zur Siegerehrung in der Bootshalle in Burgstaaken versammelten. Regattaleiter Heiko Heese begrüßte die Teilnehmer herzlich und zog ein positives Fazit der Veranstaltung. Insgesamt konnten vier Wettfahrten durchgeführt werden, eine musste wetterbedingt wegen Starkwinds gestrichen werden.
Wettfahrtleiter Klaus Lachmann lobte in seiner Ansprache die Fairness und Disziplin aller Crews – es gab keine Fehlstarts, sodass er „erfreulich wenig zu tun hatte“. Die stimmungsvolle Siegerehrung wurde von Max Raane moderiert. Auf einer Leinwand wurden Bilder von den Booten der strahlenden Siegerteams bei den Wettfahrten gezeigt, ein DJ sorgte für musikalische Untermalung, und eine Photobox lud zu witzigen Crewfotos ein.
Ein besonderer Moment: Der Vorsitzende des Segel-Club Rüsselsheim, Klaus Kraft, bedankte sich herzlich bei dem gesamten Organisationsteam sowie bei Regattaleiter Heiko Heese und Wettfahrtleiter Klaus Lachmann. Rund 30 Helferinnen und Helfer versammelten sich auf der Bühne – das Publikum dankte mit Standing Ovations.
Nach dem großartigen Buffet wurde bis spät getanzt und gefeiert
Mit einem gelungenen Abschlussabend ging die 32. Hessenregatta zu Ende – ein voller Erfolg für alle Beteiligten. Und schon jetzt heißt es: Save the date! Vom 17. bis 21. Mai 2026 heißt es wieder „Leinen los!“ zur 33. Hessenregatta.
Ergebnisse 32. Hessenregatta 2025